NACH DEM AUFENTHALT AUF DER INTENSIVSTATION
Hat sich die Patientin oder der Patient soweit stabilisiert, dass er keiner Intensivbehandlung mehr bedarf, wird sie/er meistens auf eine Regelpflegestation verlegt. Dort wird sie/er weiter gepflegt und behandelt. In manchen Fällen wird die Patienton oder der Patient in eine Spezialklinik oder eine Rehabilitationseinrichtung überwiesen. Obwohl viele Patientinnen und Patienten am Ende der Intensivbehandlung noch sehr geschwächt sind, kommen sie in den Wochen danach normalerweise rasch wieder zu Kräften. Das gilt für die körperlichen ebenso wie für die geistigen Funktionen. Es können aber auch mehr oder wenig beeinträchtigende Störungen körperlicher, intellektueller oder seelischer Art zurückbleiben. Dies betrifft Belastungsstörungen, Träume, Depressionen, Konzentrationsschwächen oder Angstzustände. In solchen Fällen sollten Sie nach einer Entlassung aus dem Krankenhaus nicht zögern, Hilfe bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt zu suchen. Gerade ältere Menschen benötigen allerdings oft mehrere Monate, um sich von den Strapazen einer schweren Krankheit oder einer großen Operation zu erholen.
TYPISCHE SYMPTOME NACH EINER INTENSIVBEHANDLUNG
Gedächtnisstörungen
Die Erkrankung und die Behandlung, die man während des Aufenthaltes auf der Intensivstation erhält, können möglicherweise das Gedächtnis und das Erinnerungsvermögen trüben. In einigen Fällen können auch Alpträume, Halluzinationen oder gar Psychosen auftreten. Familienmitglieder oder Ärztinnen und Ärzte werden die Erkrankte bzw. den Erkrankten möglicherweise mit Fakten konfrontieren, an die er sich nicht mehr erinnern kann. Dies können alles normale Begleiterscheinungen im Rahmen eines Intensivstationaufenthaltes sein.
Veränderte Ernährungsgewohnheiten
Der Aufenthalt auf der Intensivstation kann auch die Nahrungsgewohnheiten beeinflussen. Gründe können spezielle Nahrungseinschränkungen während des Aufenthaltes oder spezielle Medikamente sein, die den Appetit verändern können. Kurzfristig kann auch ein veränderter Geschmacksinn wahrgenommen werden. So können Lebensmittel beispielsweise ungewohnt stark süß, salzig oder sogar metallisch schmecken. Dies ist jedoch gewöhnlich nur von kurzfristiger Dauer und wird sich wieder normalisieren. Bis Ihr normaler Appetit zurückkehrt, kann es für Sie angenehmer sein, kleinere Portionen in regelmäßigen Abständen zu sich zu nehmen. Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und variieren Sie die Auswahl der Lebensmittel. Eine ausgewogene Ernährung, bestehend aus frischem Obst, Gemüse, Milch- und Getreideprodukten wird dazu beitragen, Ihre Energie schnell wiederherzustellen.
Depressionen
Die Erkrankung war sowohl emotional als auch körperlich anstrengend. Es ist normal, dass die Patientein oder der Patient sich nach einer schweren Erkrankung niedergeschlagen fühlt. Dies zeigt sich in Traurigkeit, Weinen, Schlafstörungen, vermindertem Appetit, verringerter Energie oder gesunkenen Interesse an Hobbys und Interessen. Daher sollte versucht werden, zeitnah und sofern das körperliche Befinden es zulässt, die bisherigen Aktivitäten wiederaufzunehmen. Wenn diese Niedergeschlagenheit nur gelegentlich auftritt, kann dies ein Teil des ganz normalen Heilungsprozesses sein. Wenn die Symptome länger anhalten, könnte eine Depression die Ursache sein. Bitte sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt.
Unruhe und Nervosität
Ein Gefühl der Unruhe und Nervosität nach einer Intensivbehandlung ist normal. Körperliche Symptome können ein trockener Mund, eine schnelle Atemfrequenz, ein erhöhter Puls, kalter Schweiß oder ein flauer Magen sein. Auch Konzentrationsstörungen können als Folgeerscheinung auftreten. Hier können gezielte Entspannungsübungen, z.B. Atmungsübungen, Sport oder Muskelentspannungstechniken helfen.