ERSCHEINIGUNGSBILD DES INTENSIVPATIENTEN
Durch Blutabnahmen und Einstichstellen können beim Patient blaue Flecken, auch "subkutane Hämatome", entstehen. Diese bilden sich durch Wunden unter der Oberhaut, ohne dass die Haut selbst aufreißt und dadurch eine offene Wunde entsteht. Das Gewebe besteht u.a. aus Blutgefäßen und Zellen. Werden diese verletzt, tritt Blut und Zellflüssigkeit aus. Dieser Bluterguss ist dann als Verfärbung (blauer Fleck) sichtbar. Die Blutteilchen lösen sich jedoch langsam wieder auf. Die Bestandteile werden vom Körper vollständig wieder aufgenommen. Wenn sich die Blutteilchen auflösen, verfärbt sich der blaue Flecke oft gelb und grün. 
Auch Schwellungen, insbesondere im Bereich des Gesichtes, sind typisch für Intensivpatienten. Der Patient ist häufig an viele Schläuche angeschlossen. Diese geben Auskunft über den Zustand des Patienten. 

In Einzelfällen kann es passieren, dass beim Entfernen von Bandagen und Pflastern die Haut einreißt. Wenn der Patient Schläuche in den Mund eingeführt bekommen hat, müssen manchmal die Hände des Patienten fixiert werden, damit sichergestellt werden kann, dass die Schläuche nicht versehentlich rausgerissen werden können. 

Manchmal befindet sich Blut oder Sekret an den Schläuchen des Patienten. Das Pflegepersonal reinigt diese Bereiche sehr vorsichtig, aber manchmal bleiben Blutreste zurück, was jedoch völlig ungefährlich ist. Wenn die Verdauungsorgane in ihrer Funktionsweise gestört sind, wird dem Patienten ein Blasen- oder Stuhlkatheter gelegt. Dies bezeichnet man auch als Ileostomie (=künstlicher Darmausgang), bzw. Kolostomie. Diese Zugänge werden je nach Art der Erkrankung temporär oder permanent gelegt. 

REAKTIONEN UND VERHALTENSWEISE DES PATIENTEN
Der Patient reagiert möglicherweise desorientiert oder beunruhigt und hat Schmerzen. Um den Patienten einen schmerzfreien Aufenthalt zu ermöglichen und ihn zu beruhigen, werden Mittel zur Beruhigung (Sedierung) und Schmerztherapie (Analgesie) bei Bedarf eingesetzt. Sedierende Medikamente beruhigen den Patienten und wirken schlaffördernd. Während einer Sedierung können beim Patienten Formen einer Desorientierung auftreten und das Verhalten deutlich vom gewohnten Verhalten der Person abweichen. Wenn ein Patient beatmet wird, werden auch immer beruhigende Mittel eingesetzt, um den Patienten zu beruhigen. In vielen Fällen können Patienten auf der Intensivstation nicht oder nur sehr eingeschränkt sprechen, sei es durch eingesetzte Beatmungsschläuche oder durch bestimmte Erkrankungen (Hirnschäden, Trauma, Schlaganfall etc.)
 

KÖRPEREMPFINDEN UND "DELIR"
Das Delir (auch Delirium genannt), ist eine psychische Warnehmungsstörung. Es äußert sich primär durch Bewusstseins-, Denk- und Schlafstörungen. Der Patient befindet sich in einem akuter Verwirrheitszustand und ist desorientiert. Ein Delir kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel Alkoholmissbrauch oder Alkoholentzug, bestimmte Medikamente, Vergiftungen, Hirnerkrankungen wie eine Hirnblutung oder Epilepsie, sowie Stoffwechsel- und Infektionskrankheiten. Es gibt verschiedene Formen des Delirs. Tritt der Zustand nach einer Operation auf, spricht man von einem postoperativen Delir.